Lust auf Kurioses? Popeln ist gut für die Zahngesundheit
Einige popeln heimlich, andere wie zum Beispiel Kinder machen es quasi demonstrativ für alle sichtbar. Ekelig wird es für die Zuschauer, wenn die „Beute“ ihren Weg aus der Nase in den Mund findet. Wenn man es aber genau nimmt, sind wir ohnehin ständig mit unserem Nasensekret in Kontakt, denn Nase und Mund sind miteinander verbunden.
Bereits 2015 haben Forscherinnen und Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA herausgefunden, dass unser Immunsystem und der Magen-Darm-Trakt vom Popelessen profitieren. Außerdem schützt die „kleine Mahlzeit“ die Zähne offenbar vor Karies. Aber wie kann das gehen?
Popel bestehen aus Staub, Härchen und Nasensekret. Der Nasenschleim hat die Aufgabe, die Nase von Staub, Bakterien, Viren etc. zu befreien und die Atemluft feucht zu halten. Im hinteren Bereich der Nase funktioniert der Abtransport gut. Vorne wird der Schleim hingegen schnell trocken und fest. Die Popel müssen mit dem Finger bzw. Taschentuch entfernt werden, damit man wieder gut atmen kann.
Im Nasenschleim befinden sich Muzine (Proteine mit Mehrfachzuckern), die sich wie eine Schutzschicht auf Zähne legen und so Karies-Bakterien fernhalten. Je mehr Muzine wir im Mund haben, desto besser der Schutz. Und was kann man aus dieser Erkenntnis folgern? Tatsächlich wird an einer Zahnpasta und Zahnpflegekaugummis mit künstlichen Muzinen gearbeitet. Wann es diese Produkte in die Drogerieregale schaffen, steht jedoch noch aus. Zuletzt muss allerdings erwähnt werden, dass ein intensives Popeln mit kleinen Verletzungen und damit verbundenen Entzündungen einhergehen kann. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt. (dgk)