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Auswege aus der Sackgasse Suizid

Ben war ein Siegertyp. Er hatte sein Leben lang erfolgreich eine kleine Firma geleitet. Als er in den Ruhestand ging, sah man ihn oft in seinem Garten. Er engagierte er sich außerdem ehrenamtlich. Eines Tages erschien er nicht zu dem Treffen des gemeinnützigen Vereins. Seine Bekannten riefen bei ihm an, aber niemand meldete sich. Als die Polizei schließlich seine Wohnungstür aufbrach, fand man ihn. Er hatte sich mit einem Revolver in den Kopf geschossen.
Suizid zählt in den Industrienationen zu den häufigsten Todesursachen. Rund 12.000 Fälle meldet das Statistische Bundesamt pro Jahr. Das sind weit mehr, fast doppelt so viele Menschen, wie jährlich durch Verkehrsunfälle ums Leben kommen.

Die Fähigkeit zum Selbstmord besitzen nur Menschen. Kein Tier nimmt sich willentlich das eigene Leben. Lemminge, die sich ins Wasser stürzen, handeln aus Instinkt. Beim Selbstmord wird der eigene Tod hingegen bewusst herbeigeführt.

Der Selbstmord kam in der gesamten Menschheitsgeschichte vor. Der Suizid von König Saul wird zum Beispiel im Alten Testament geschildert. Heutzutage lösen die Selbsttötungen prominenter Menschen, von Sängern oder Schauspielern wie Kurt Cobain oder Ernest Hemingway Entsetzen und Bestützung aus. Dennoch wird in den Medien selten über das Thema Selbstmord berichtet. Vielleicht ist das auch gut. Denn Berichte über die Selbsttötung anderer führen häufig zu paradoxen Folgen. Untersuchungen zufolge rufen sie eine Art Trittbrettfahrer-Effekt hervor. Ein bekanntes Beispiel ist Goethes Werk „Das Leiden des jungen Werther“. Es schildert die Gedanken und Gefühle eines unglücklich verliebten jungen Mannes, der sich letztlich selbst tötet. Nach der Veröffentlichung des Buches schnellte die Suizidrate unter jungen Männern in die Höhe. Selbst die Art und Weise des dargestellten Suizids wird nachgeahmt. Nach der Ausstrahlung über Selbstmörder, die sich vor Züge werfen, wählten Jugendliche verstärkt diese Form der Selbsttötung.
Suzid ist nach wie vor ein stigmatisiertes Thema. In vielen Kulturen werden Selbstmörder geächtet. Allerdings gibt es Abstufungen. Selbstmörder, die sich aus religiösen Gründen umbringen, werden als Märtyrer gefeiert. Und die Selbsttötung eines unheilbar kranken Menschen sehen viele Menschen als weniger schlimm an als den Suizid eines unglücklich verliebten Teenagers.
Was die Menschen in den Tod treibt, ist höchst verschieden. Ein enger Zusammenhang besteht zwischen Suizid und Depressionen. Die unerträgliche Schwere und Trübsal ist von vielen Dichtern beschrieben worden. Die Frage nach dem Sinn und die Erkenntnis der Unsinnigkeit des Lebens schilderte zum Beispiel Sartre in seinen Werken. Wer unter Depressionen leidet, ist nicht in der Lage, seinem normalen Leben nachzugehen. Tiefe Traurigkeit bestimmt das Dasein. Die Niedergeschlagenheit nimmt jeden Handlungsantrieb. Während der Depression erscheint alles trist, und unwichtig. Die Welt wirkt freud- und farblos, nichts bietet einen Anreiz, aktiv zu werden. Oft paart  sich das Desinteresse am Leben mit Selbstzweifeln und Schuldvorwürfen.
Bis zu acht Millionen Menschen dürften derzeit allein in Deutschland unter einer behandlungsbedürftigen Depression leiden.
Alle möglichen Ursachen der Depression sind noch nicht geklärt. Fest steht, dass bestimmte Erfahrungen, wie zum Beispiel Schicksalsschläge oder das wiederholte Erleben der eigenen Hilflosigkeit, das Entstehen der tiefen Traurigkeit fördern. Niedergeschlagenheit und Frustration auslösende Erlebnisse können den Beginn einer Depression begünstigen. Belastende Ereignisse, die einen Menschen dazu veranlassen, sich selbst das Leben zu nehmen, können ein plötzlicher Verlust des Arbeitsplatzes oder des Partners sein.

Nach einer Trennung schwanken viele Menschen zwischen Wut und Traurigkeit. Der Psychoanalytiker Sigmund Freud sah in diesem Gefühlskonflikt auch die Ursache für den Selbstmord. Er ging davon aus, dass die Wut auf die noch den immer noch geliebten Menschen, von dem man verlassen worden ist, gegen die eigene Person gerichtet wird. Es findet also eine Verschiebung statt. Sie führt dazu, dass letztlich nicht der andere umgebracht wird, sondern der Verlassene Suizid begeht. Man bezeichnet den Vorgang als „introjizieren“. Die Identität des anderen wird in die eigene Person integriert, so dass der Betroffene letztlich dieselben Gefühle sich gegenüber entwickelt wie zu der verlorenen Person. Demzufolge begeht niemand Suizid, der sich nicht den Tod einer anderen Person wünscht.
Heutzutage ist die Suizidtheorie Freuds umstritten. Dennoch enthält sie einen wichtigen Punkt, dem immer mehr Bedeutung geschenkt wird. Vor dem Suizid ändern Menschen ihr Denken und ihr Handeln. Darin liegt der Anknüpfungspunkt zu moderneren Forschungsansätzen wie Neurologie und Biopsychologie. Die gemeinsamen Fragen lauten: „Wo genau in unserem Gehirn entstehen Gedanken und Gefühle?“ „Und was geschieht im Gehirn, wenn sich Denk- und Handlungsmuster ändern?“ Längst definieren die Wissenschaftler Lernprozesse nicht mehr einfach als den Erwerb von Wissen. Wenn wir Denken und Fühlen, ändern sich gleichzeitig die neurochemischen Verbindungen in unserem Gehirn. Neurotransmitter, die Botenstoffe in unserem Gehirn, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Man hat festgestellt, dass sich ihre Konzentration auf unser Gemüt auswirkt. Besonders das sogenannte „Serotonin“ übt einen starken Einfluss auf unser Empfinden aus. Daher kann eine Depression durch eine verminderte Ausschüttung dieses Hormons hervorgerufen werden. Besonders die Bereiche des Hypothalamus, des Hippocampus und des Kortex sind für Änderungen der Neurotransmitter-Anteile anfällig. Mit bildgebenden Verfahren konnte man zum Beispiel feststellen, dass Patienten, die schon lange an schweren Depressionen leiden, einen verkleinerten Hippocampus besitzen. Die Ausschüttung von Stresshormonen scheint für das Schrumpfen dieses Teils des Limbischen Systems verantwortlich zu sein.

Das Limbische System ist der Teil des Gehirns, in dem unsere Emotionen entstehen. Sie werden durch unsere eigenen Gedanken beeinflusst, aber auch durch unsere Umwelt bestimmt. Würde man die neurochemischen Prozesse, die unser Fühlen beeinflussen, noch genauer verstehen, könnte man gezielter als bisher Depressionen und Suizidabsichten behandeln. Denn die Tatsache, dass unsere Emotionen durch materielle Dinge wie Nervenzellen und Synapsen hervorgerufen werden zeigt, dass psychische Probleme kein Mysterium sind. Sie entstehen durch äußere und innere Impulse und lassen sich somit auch durch sie behandeln. Selbstmordgedanken und Depressionen sind kein unausweichliches Schicksal.

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