Kein Spaß: die Grippe
Die Grippe ist, wie die Erkältung, eine Infektion der oberen Atemwege. Aber sie kann, im Gegensatz zur Erkältung, lebensgefährlich werden. Der Krankheitsverlauf kann deutlich schwerer verlaufen.
Bei der Grippe kommt es zu einer Infektion der oberen Atemwege - und zwar mit Viren. Sie schädigen die Schleimhäute und schwächen das Immunsystem. Erst dadurch können bakterielle Infektionen als Sekundärerkrankungen entstehen.
Die Grippe hat ihre Saison, in unseren Breitengraden sind es die Monate von Dezember bis April.
Häufig entwickelt sich die Grippe so schnell, dass von einer Epidemie gesprochen wird. Eine Epidemie wird dadurch definiert, dass eine Erkrankung innerhalb eines bestimmten Gebiets und innerhalb eines umschriebenen Zeitraums auftritt.
Von einer Pandemie sprechen die Experten, wenn eine Infektionskrankheit weltweit auftritt. Wie zum Beispiel bei der spanischen Grippe Anfang des letzten Jahrhunderts.
Auslöser für eine Grippe ist ein Virus namens Influenza. Es wird über Tröpfcheninfektion übertragen. Also durch Husten und Schnupfen. Die Inkubationszeit, die Zeit von Infektion bis Ausbruch der Krankheit, beträgt etwa drei Tage. Dummerweise ist der Mensch in diesen Tagen noch ‚gesund‘, kann aber die Viren bereits weiter verbreiten.
Ursprünglich entstanden ist die Grippe auf den großen Geflügelmärkten in China. Und weil das Virus somit auch einen Teil tierisches genetisches Material enthält, ist das menschliche Immunsystem nicht gewappnet und die Krankheit kann sich schnell, weil ungehindert, ausbreiten.
Der Krankheitsverlauf: Im Gegensatz zu einer Erkältung beginnt eine Grippe akut. Innerhalb weniger Stunden fühlt der Mensch sich krank. Und ist es auch.
Das Fieber steigt auf jenseits der 39 Grad, Muskel- und Gliederschmerzen mit dem entsprechenden Krankheitsgefühl, Halsschmerzen, heftiger Husten und Schnupfen sind die Leitsymptome.
Von den Symptomen her ähnelt die Grippe einer Erkältung, aber der plötzlich einsetzende, schwere Krankheitsverlauf mit rasch steigendem Fieber ist charakteristische für eine Grippe.
Die Diagnose wird meist klinisch, das heißt anhand der Symptome, gestellt. Zwar existiert ein Schnelltest, mit dem das Virus im Blut nachgewiesen werden kann. Aber so ein Test ist teuer und aufwändig.
Was können Sie selbst tun:
Bettruhe ist oberstes Gebot. Viel Trinken, ausgewogen essen. Den Körper bei der Abwehrarbeit unterstützen. Bei zu hohem Fieber nehmen Sie Fieber senkende Maßnahmen vor.
Schonen müssen Sie sich. Und zwar nicht nur, bis die ersten schweren Symptome abgeklungen sind. Die Rekonvaleszenz einer Grippe dauert etwa so lange wie die Dauer der Krankheit - also etwa zwei Wochen. Die Experten gehen davon aus, dass eine Grippe frühestens nach vier Wochen komplett ausgeheilt ist.
Selbst wenn der Krankenschein bis dahin abgelaufen ist, schonen Sie sich abends, gehen Sie früh schlafen und nicht direkt wieder auf die ‚Piste‘. Ansonsten drohen Komplikationen: Nicht selten wird der brochiale Defekt nicht ausgeheilt. Einige Wochen später sitzt der vermeintlich Gesunde wieder beim Arzt und die Diagnose lautet: Lungenentzündung. Und das ist nur ein Beispiel.
Mit einer ausgewachsenen Grippe ist tatsächlich nicht zu spaßen!
Alte und immungeschwächte Menschen sind für einen besonders schweren, und manchmal sogar krankenhauspflichtigen oder lebensbedrohlichen, Krankheitsverlauf prädestiniert. Sie sollten besonders vorsichtig sein und sich zu Beginn der Saison impfen lassen.
Zudem wird in den letzten Jahren auch ein Medikament verabreicht. Dabei handelt es sich um einen Neuramidase-Hemmer, der die Vermehrung der Grippeviren aufhalten kann. So lindert der Stoff die Beschwerden bei einer Grippe. Allerdings muss das Medikament sofort bei Auftritt der ersten Symptome eingenommen werden, um noch zu wirken.
Der Virus verändert leider ständig seine Gestalt. Das ist das Tückische und macht es schwer, einen Impfstoff zu entwickeln.
Das Robert-Koch-Institut sammelt deshalb jedes Jahr alle verfügbaren Daten der laufenden Saison, um die Immunisierung für die kommende Epidemie anzupassen. Der beste Zeitpunkt für eine Impfung ist September bis November, also kurz vor erwartetem Ausbruch der Epidemie. Denn bis die Impfung wirkt, vergehen zwei Wochen. Auch schützt die Impfung nicht immer davor, die Grippe doch zu bekommen. Aber im Allgemeinen lässt sie die Symptome nicht ganz so hart ausfallen.
Impfen lassen sollten sich
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Menschen über 60 Jahren
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Patienten, die an einer Immunschwäche leiden, zum Beispiel HIV-Patienten
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Chronisch kranke Menschen mit Diabetes, Herz- und Lungenkrankheiten (sie bekommen oft immunsupprimierende Medikamente wie Kortison)
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Personen, die beruflich viel mit anderen Menschen zu tun haben wie Krankenpflegepersonal, Ärzte oder Polizisten.