PRIMÄRE SCHLAFSTÖRUNGEN - Insomnia (Schlaflosigkeit)
Bei der Schlaflosigkeit handelt es sich um Ein- oder Durchschlafstörungen, die dazu führen, dass sich Personen, die unter Insomnia leiden, nach dem Aufwachen nicht ausgeschlafen fühlen.
Schlaflosigkeit ist ein Symptom, für das viele Ursachen verantwortlich sein können. Sowohl körperliche als auch psychische Faktoren können auslösend wirken. In diesem Zusammenhang sei auf affektive Störungen verwiesen. Beim Vorliegen von Depressionen klagen die Betroffenen in fast allen Fällen über schwere Störungen ihrer zirkadianen Periodik.
Auch durch den Einfluss von Medikamenten oder äußere Stimuli, wie Stress oder Angst, kann Schlaflosigkeit hervorgerufen werden. Ebenso kommt die Lebensweise der Betroffenen in Betracht. Schicht- und Nacharbeit oder Langstreckenflüge können beispielsweise Insomnia auslösen. Auch extremer Alkoholkonsum kann zu Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus führen.
Insomnia kann auch vorliegen, weil Körper und Gehirn nicht die zum Schlafen notwendige Müdigkeit aufweisen. Es ist klar, dass Menschen, die bis in die Mittagsstunden geschlafen haben, nicht am frühen Abend problemlos einschlafen können.
Zur Diagnose der Schlafstörung muss der Arzt zunächst wissen, ob und welche Einflussfaktoren für die Insomnia in Frage kommen. Unter Berücksichtigung des individuellen Schlafbedürfnisses des Patienten muss das eventuelle Vorliegen von Stressfaktoren, Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch, körperlichen oder anderen auslösenden Faktoren analysiert werden.
Stellt sich einer der genannten Faktoren als auslösendes Moment heraus, lautet die Diagnose auf eine sekundäre Schlafkrankheit. Besteht die Störung hingegen seit langer Zeit und liegen keine erkennbaren äußeren oder körperlichen Verursacher vor, wird eine primäre Schlafstörung festgestellt. Die Behandlung ist von dieser Klassifikation abhängig. Zudem entscheidet die Schwere der Symptome über die zu wählende Behandlungsform. Ist Stress die Ursache, richtet sich die Therapie auf dessen Abbau. Hierbei kann unter anderem bewusste Entspannung vor dem Zubettgehen hilfreich sein.
Schlafmittel werden in der Regel nur dann verschrieben, wenn die Insomnia das alltägliche Leben des Betroffenen stark einschränkt.