Therapieformen von Depressionen: 4. Psychoanalyse
Zur Behandlung der Depression werden bei der Psychoanalyse projektive Verfahren wie Traumdeutung oder freies Assoziieren angewendet.
Da angenommen wird, dass unbewusste Prozesse Ursache der Depressionen sind, wird im Rahmen der Therapie versucht, diese ins Bewusstsein des Patienten zu bringen. Durch Verfahren wie das freie Assoziieren, dem Sammeln von spontanen Gedanken zu bestimmten Themen, sollen frühere Verlusterfahrungen vergegenwärtigt werden.
Denn das Erleben in der frühen Kindheit wird als Grundstein der menschlichen Entwicklung und Ursprungspunkt späterer Konflikte angesehen.
Reale oder imaginierte Verlusterlebnisse schlagen sich in Träumen und unbedarften, spontanen Gedanken beziehungsweise Äußerungen nieder. Daher hat auch der bekannte „Freud´sche“ Versprecher seinen Namen.
Tiefenpsychologische Verfahren sollen derartige verdeckte Emotionen freilegen. Die Patienten werden deswegen zum Beispiel angehalten, von ihren Träumen zu erzählen oder Geschichten zu mehrdeutigen Illustrationen zu erfinden, wie beim Thematischer-Apperzeptions-Test (TAT).
Damit gleicht die Therapie der Depressionen in vielerlei Hinsicht dem typischen Vorgehen im Rahmen der Psychoanalyse. Der Erfolg der Behandlung ist im Vergleich zu der medikamentösen Therapie und der Verhaltenstherapie gering.