Subformen der Depression: 1. Formen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Auftretens
Hinsichtlich der Depression lassen sich eine Vielzahl verschiedener Subformen abgrenzen. Die Angaben in der Literatur sind allerdings teilweise verschieden und widersprüchlich. Zu den meistgenannten Formen gehören die rezidivierende kurze Depression (recurred brief depression, RBD), die „Atypische Depression“, die „Leichte Depression“, die auch als depressive Störung oder als Minor depressive disorder bezeichnet wird sowie die S“aisonale Depression“ (saisonal affective disorder, SAD).
Eine affektive Störung besteht dann, wenn entweder nur Depressionen oder manische Zustände bestehen oder eine Person einen Wechsel der Gefühlslagen aufweist. In letzterem Fall spricht man von einer Bipolaren Störung beziehungsweise einer manisch-depressiven Phase.
Liegen ausschließlich depressive Phasen vor, spricht man von einer unipolaren Depression.
Je nach Zeitpunkt und Ursache des Auftretens und der bestehenden Symptomatik wird die unipolare Störung speziell bezeichnet.
Tritt sie ein, ohne dass im vorherigen Leben des Betroffenen jemals manische oder depressive Episoden vorkamen, wird sie „Major Depression“ genannt. Bei den meisten Betroffenen tritt allerdings im Lauf des Lebens nicht nur eine Episode sondern mehrere depressive Phasen auf.
Derartige Depressionen lassen sich spezifizieren:
Bei bereits zuvor diagnostizierten depressiven Phasen wird die Depression als „rezidivierend“ bezeichnet. Die rezidivierende kurze Depression (recurrent brief depression, RBD) dauert weniger als zwei Wochen an, wobei die Symptome in dieser Zeit sehr stark sein können.
Die Wochenbettdepression, die innerhalb von vier Wochen nach einer Entbindung einsetzen kann, wird auch mit dem Begriff „postpartum“ bezeichnet.
Tritt eine Depression jahreszeitgebunden, üblicherweise im Winter, auf, bezeichnet man sie als „saisonal abhängig“. Einige Menschen zeigen ausschließlich in der dunklen Jahreszeit leichte depressive Episoden. Diese Form wird als Saisonale Depression oder als SAD beziehungsweise umgangssprachlich als „Winterdepression“ bezeichnet.
Allgemein lassen sich weitere Formen spezifizieren. Handelt es sich um eine Reaktion auf eine traumatische Erfahrung, spricht man von einer „reaktiven“ oder „exogenen“ Depression“. Existiert kein äußerlich erkennbarer Anlass, handelt es sich um die „endogene“ Form.