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Mutter und Kind: Das Temperament des Kindes

Die Beziehung zwischen Eltern und Kind ist wechselseitig. Das Temperament des Kindes prägt das Verhalten der Elternteile. Anders herum ist der Umgang von Mutter und Vater mit dem Kind ausschlaggebend für dessen Empfinden und Verhalten.

Man spricht in diesem Zusammenhang von der Sensibilität der Bezugsperson und bezeichnet damit deren Fähigkeit, auf die Gefühle und Verhaltensweisen des Kindes eingehen zu können. Übertriebene Zuwendung schadet ebenso wie Vernachlässigung.

Durch eine schwierige Geburt, postnatale Depressionen der Mutter oder Beziehungsprobleme der Eltern kann das sensible Verhältnis zu dem Kind leicht gestört werden. Auch die plötzliche Belastung, welche die Pflege eines Neugeborenen bedeutet, kann nachteilige Wirkungen haben. Es besteht die Gefahr, dass feindliche Gefühle und Abneigung gegenüber dem Kind entstehen, die negativen Einfluss auf dessen spätere soziale Kompetenzen haben.

Um das zu verhindern, sollten sich Eltern darüber im Klaren sein, dass das individuelle Temperament des Kindes berücksichtigt werden muss und keine zu hohen Anforderungen an das Baby gestellt werden dürfen. „Temperament“ ist ein Sammelbegriff für die individuellen Aspekte des Verhaltens. Es ist ein Teil der Persönlichkeit und umfasst Eigenschaften wie Ablenkbarkeit, Anpassungsvermögen, Gehemmtheit oder Reaktivität. Die meisten dieser Temperamentseigenschaften basieren auf dispositionellen Faktoren dazu, bestimmte situativ gebundene Zustände oft oder intensiv zu erleben.

Im allgemeinen unterscheidet man bei Kindern zwischen drei grundlegenden Charaktertypen: dem sicheren, dem ambivalenten und dem ängstlichen Kind. Besonders das ambivalente Temperament fordert die Sensibilität der Eltern. Denn ähnlich wie vermeidende Kinder reagieren ambivalente Kinder auf übermäßige Zuwendung schnell mit Zurückweisung. Sie zeigen sowohl den Wunsch nach Nähe als auch abweisendes Verhalten gleichzeitig.
Das Baby weint und will auf den Arm genommen werden. Im nächsten Moment weint es erneut, weil es wieder abgesetzt werden will.
Das sicher gebundene Kind ist im Gegensatz zu den anderen beiden Charakteren weniger schnell zu verunsichern.
Es lässt sich leicht trösten und zeigt ein stabiles emotionales Bild.
Eltern sollten je nach Temperament ihres Kindes realistische Anforderungen an es stellen. Nur so kann sich das Kind zu einer selbstsicheren, zufriedenen Persönlichkeit entwickeln.


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