Mutter und Kind: Die Krisenzeit nach der Geburt
Trotz des beobachtbaren Geburtenrückgangs: die meisten Paare wollen Kinder. Nur neun Prozent der Deutschen entscheiden sich bewusst dagegen, eine Familie zu gründen. Die anderen wünschen sich im Durchschnitt zwei Kinder.
Eine Geburt stellt einen bedeutsamen Wendepunkt im individuellen Entwicklungsprozess beider Elternteile dar. Besonders bei jungen Eltern führt die Erweiterung der Familie häufig zu einschneidenden beruflichen und privaten Veränderungen.
Die Geburt eine Reorganisation der eigenen Ziel- und Wertevorstellungen. Gleichzeitig muss die Partnerbiografie umgeschrieben werden.
Diese psychischen Belastungen können dazu führen, dass die ersten Monate nach der Geburt als eine „Krisenzeit“ erlebt werden.
Häufig leiden die Mütter nach der Geburt unter einer „Postpartum-Depression, besser bekannt als „Wochenbettdepression“. Das Schreien des Kindes, die neuen Herausforderungen und die schlaflosen Nächte führen bei etwa 80 Prozent der jungen Mütter zu Weinkrämpfen, Appetitverlust oder Schlafstörungen.
Die mit dem Neugeborenen verbundenen extremen emotionalen Erlebnisse fordern ihren Tribut. Zudem kann sich die Umstellung des Hormonhaushaltes bei der Frau negativ auf deren Stimmungslage auswirken. Gefühle der Überforderung und Verzweiflung keimen auf.
Mit der Gewöhnung an die neuen Lebensumstände vergehen die negativen Emotionen fast immer von alleine wieder.